Wissenswertes über Brillanten

Die Qualität von Brillanten ist auf den ersten Blick nur schwer zu beurteilen. Erst im Vergleich mehrerer Brillanten mit unterschiedlicher Qualität werden die Details deutlich, die den Wert eines Steins beeinflussen.

 

Wichtig für Sie: Oft wird beim Thema Brillanten mit dem Wort "lupenrein" geworben. Die Reinheit eines Steins ist jedoch nicht das alleinige oder wichtigste Kriterium. Nur, wenn auch die Farbe und der Schliff von hervorragender Qualität sind, handelt es sich um einen wirklich wertvollen Stein.

 

Im Folgenden erläutern wir Ihnen die wichtigsten Kriterien bei der Bewertung von Brillanten.

 

Falls Sie weitere Fragen haben: Als zertifizierte Diamantengutachter und Mitglied der Goldschmiedeinnung Schleswig-Holstein können Sie sich voll auf unsere Beratungskompetenz verlassen. In unserem Geschäft haben wir zudem mit einem Mikroskop und weiteren Instrumenten die Möglichkeit, Edelsteine fachmännisch zu beurteilen und zu bewerten.

 

Genau geprüft werden können nur lose, ungefasste Steine. Natürlich kann man als Fachmann auch bei gefassten Steinen eine erste Beurteilung abgeben. 

 

Da die vier wichtigsten Kriterien auf Englisch alle mit dem Buchstaben „c“ beginnen, sprechen Diamant-Experten von den „4 c“, wenn es um die Bewertung von Brillanten geht:

1. Carat, abgekürzt ct = das Gewicht
2. Clarity = die Reinheit
3. Colour = die Farbe
4. Cut = der Schliff .

1. Carat

Gewichtstabelle für Brillanten
Gewichtstabelle für Brillanten

Carat -  abgekürzt ct = das Gewicht eines Edelsteins
Ein Karat entspricht 0,2 Gramm. Es gibt bereits Brillanten mit weniger als 0,01 ct.
Der größte bisher geschliffene Diamant ist der „Golden Jubilee“, der zu den thailändischen Kronjuwelen gehört, mit einem Gewicht von 545,67 Karat.

2. Clarity

Abstufungen in der Reinheit von Brillanten
Abstufungen in der Reinheit von Brillanten

Clarity = die Reinheit

Diamanten sind natürlich entstandene Kristalle und haben daher oft so genannte Einschlüsse. Diese können Spuren anderer Mineralien oder auch Wachstumsmerkmale sein. Bei näherer Betrachtung sehen sie ein bisschen so aus wie Staubkörner. Wenn diese Einschlüsse aufgrund ihrer Größe die Reflexion des Lichtes beeinträchtigen, mindert dies deren Wert.

 

Diamanten mit kleinen Einschlüssen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, sind zur Schmuckverarbeitung geeignet. „Lupenreine“ Diamanten, die auch bei zehnfacher Vergrößerung keine inneren Merkmale aufweisen, sind in der Natur sehr selten. So erklärt sich ihr hoher Preis.

 

 

 

3. Colour

Farbabstufungen von Brillanten
Farbabstufungen von Brillanten

Colour = die Farbe
Die Wenigsten wissen, dass Diamanten in fast allen Regenbogenfarben vorkommen. Einige davon sind extrem selten, andere kommen relativ häufig vor. Welche Farbe Ihnen am besten gefällt, ist wie so Vieles Geschmackssache. Der Preis wird jedoch von der Seltenheit der Farbe und von der Nachfrage bestimmt. Am begehrtesten sind die „weißesten“ Diamanten. Auch hier gilt: Eine genaue Zuordnung eines Edelsteins zu einer Farbe ist für Laien kaum möglich. Für eine Beurteilung eines Edelsteins können Sie sich gern mit uns in Verbindung setzen.

4. Cut

Optimale Schliffproportionen
Optimale Schliffproportionen

Cut = der Schliff
Erst durch den Schliff wird aus einem Diamanten ein Brillant – oftmals werden beide Worte miteinander verwechselt. Richtig ist: Das Wort Diamant bezeichnet das unbearbeitete Rohmaterial. Geschliffen wird aus dem Diamanten ein Brillant. Der Schliff eines Diamanten ist der einzige Qualitätsfaktor, den der Mensch selbst beeinflusst. Natürliche Eigenschaften wie Gewicht, Reinheit und Farbe wirken nur dann optimal, wenn der Schliff perfekt ist. Denn nur so können Lichtbrechung und Lichtreflexion bestmöglich zur Geltung kommen.

Auf die Proportionen kommt es an:

 

Brillanz
Der perfekte Schliff reflektiert das so genannte Feuer eines Diamanten durch richtige Proportionen und die Anordnung seiner Facetten – so heißen die Flächen, die das Licht in bestimmten Winkeln reflektieren. Die meisten Diamanten werden mit 57 bzw. 58 Facetten geschliffen, wenn man die Kalette hinzurechnet. Mit „Kalette“ bezeichnet man die untere Fläche eines Brillanten. Mit dieser Fläche wird verhindert, dass der Stein sich aufspaltet, was beim Schliff ansonsten geschehen könnte. Je größer die Fläche der Kalette ist, desto geringer ist der Wert eines Steins. Am wertvollsten sind Brillanten, die statt einer Kalette eine Spitze am unteren Ende aufweisen.

 

In einem geschliffenen Diamanten mit guten Proportionen wird das Licht von einer Facette zur anderen reflektiert und strahlt dann durch das Oberteil des Steines nahezu ungebrochen zurück.

 

Die Unterteilhöhe ist für die Lichtbrechung maßgeblich
Die Unterteilhöhe ist für die Lichtbrechung maßgeblich

Das senkrecht in einen Brillanten einfallende Licht wird aber nur dann durch die innere Totalreflexion vollständig widergespiegelt, wenn die Winkel und das Verhältnis von Oberteil- und Unterteilhöhe den idealen Größen entsprechen. Nur dann entsteht das gewünschte "Feuer" - das besondere Funkeln. Wie in der obigen Grafik angedeutet, tritt ansonsten senkrecht einfallendes Licht auch zu den Seiten aus, was das "Feuer" eines Brillanten beeinträchtigt.

 

Minderwertige Brillanten werden häufig nicht in die richtige Proportion gebracht, sondern auf „Gewicht“ geschliffen. Sie verlieren dadurch Brillanz und „Feuer“. Ein Großteil des einfallenden Lichts wird nicht optimal im Stein reflektiert und tritt seitlich aus.

Diamantformen
Die Wahl der Form eines Diamanten hängt vom persönlichen Geschmack ab. Der Brillant-Schliff ist bis heute die klassische Diamant-Form. Neben dem Brillant-Schliff existieren noch eine Reihe weiterer Schliffarten. Die wichtigsten sehen Sie im nachfolgenden Schaubild:

Schliffarten von Diamanten
Schliffarten von Diamanten

Die Grafiken auf dieser Seite zeigen zwar die erklärten Begriffe. Doch sie ersetzen natürlich nicht das Erlebnis, echte Brillanten in der Hand zu halten und deren funkelndes „Feuer“ selbst zu sehen. Wenn Sie sich für Brillanten interessieren, zeigen wir Ihnen gern, wie ein individuell für Sie gefertigtes Schmuckstück aussehen könnte. Möchten Sie ein Schmuckstück durch einen Brillanten verschönern? Kein Problem: Wir setzen gern einen Brillanten in einen Ihrer Ringe oder in ein anderes Schmuckstück ein. Besuchen Sie uns doch einmal im Schmuckwerk in Kiel. Wir freuen uns auf Sie!